TV-Zukunft mobil und interaktiv
Das Fernsehen der Zukunft ist mobil, teilweise interaktiv, Zielgruppen orientiert, zum Teil kostenpflichtig und zeitversetzt. So skizzierte Dr. Alfred Grinschgl, der Geschäftsführer für den Fachbereich Rundfunk der Rundfunk- und Telekom-Regulierungs Gmbh (RTR) beim „Salzburger Medientag 2005″ am vergangenen Dienstag, welche tief greifenden Änderungen er für das Medium Fernsehen erwartet. Dr. Grinschgl war neben Andreas Gall, dem technischen Direktor des ORF, Reinhold Zanoth von SES Astra sowie zahlreichen österreichischen und internationalen Experten Referent bei der Veranstaltung, die die „Plattform Digitales Salzburg“ zum zweiten Mal veranstaltet hatte.
Ergebnisse des Feldversuchs „iTV Salzburg“
In der „Plattform Digitales Salzburg“ sind mit der Universität, der Fachhochschule Salzburg, der Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research und dem Digitalen Mediencluster der ITG sämtliche Salzburger Institutionen vereint, die sich wissenschaftlich mit dem Thema digitales, interaktives Fernsehen befassen. So stand zu Beginn des Salzburger Medientags 2005 die Präsentation der Ergebnisse des österreichweit ersten Feldversuchs (iTV Salzburg) auf dem Programm, bei dem im Kabelfernsehnetz die Akzeptanz von interaktiven Fernsehanwendungen getestet worden ist. 81 Haushalte, in denen 155 Personen wohnten, erprobten von Dezember 2004 bis März 2005 unterschiedliche Angebote: Nach dem Versenden von SMS war Video on Demand die beliebteste Anwendung. Konkret schätzten es die Teilnehmer am Feldversuch, einzelne Beiträge der lokalen ORF-Informationssendung „Salzburg Heute“ nicht um 19.00 Uhr, sondern zu einem selbst gewählten Zeitpunkt anzusehen. Viele Feldversuchsteilnehmer gaben sogar an, sie würden für dieses Service Geld bezahlen. Im Gegensatz dazu erwies sich Einkaufen übers Fernsehen im Feldversuch als Flop.
Digitalisierung auf dem Vormarsch
Voraussetzung für interaktives Fernsehen ist der digitale Empfang der Programme. Die Digitalisierung geht in Österreich zügig voran. Andreas Gall, der technische Direktor des ORF, berichtete, dass sich pro Tag 1.300 Fernsehteilnehmer für den digitalen Empfang der ORF-Programme anmeldeten. Der ist zurzeit nur über Satellit möglich. Bis Oktober 2006 sollen aber 70% der österreichischen Haushalte die Fernsehprogramme auch digital über Antenne empfangen können.
Eine weitere Entwicklung schilderten Guido Baumhauer und Wilfried Runde von der Deutschen Welle: Laut einer Studie des Verbands der deutschen Internetwirtschaft vom Frühjahr dieses Jahres erwarten 86% der Befragten, dass Mobiltelefone in Zukunft gewisse Funktionen des Fernsehens übernehmen.
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